Plattenkritik: The Black Dog – Loud Ambient (Dust Science Recordings)Alors on danse

cover

Zum Jahresausklang: Anti-Ambient aus Sheffield.

Melodiös, retrofuturistisch und mit ordentlich Bummbumm: The Black Dog, dem legendären Act, der in verschiedenen Formationen um Ken Downie herum seit 1989 (!) Platten rausbringt, zeigen sich hier von hier Anti-Ambient-Seite, sie nennen es Loud Ambient. Während man sich zuletzt mit der experimentellen Reihe „My Brutal Life“ dem spannenden Verhältnis des Architekturstils – in der Heimatstadt Sheffield an vielen Stellen präsent – und Musik zugewandt hatte, packt „Loud Ambient“ die Rolands aus. Man zieht die Regler hoch und bewegt zum Tanzen, „etwas, das wir schon lange nicht mehr gemacht haben (kenn ich, Anm. d. Red.)“, lassen TBD wissen. Auf dieser Tanzfläche wummert es mitunter ordentlich, ohne dass es je stupide wird, dafür ist das Handwerk bei allem Mut zum rohen Beschlag zu gelernt. Sonnen gehen auf und unter, Nebel zischt hinein, Lichter blitzen, das ganze Instrumentarium, das den Dancefloor immer wieder zum heiligen Ort macht. Es tanzen mit: Nathan Fake, James Holden, Pantha du Prince, die Boards of Canada ... mal schauen, wer noch so dazu stößt zu dieser Späte-Nullerjahre-Sound-Party. Ein großes, wichtiges Album? Eher nicht. Dafür ein kleines, schwungvolles und positives, das einem unendlich bräsigen Jahr den Arschtritt gibt. Was danach kommt, wer weiß das schon. Tanzen wir hinein, you better not kill the groove.

Plattenkritik: Kolorit – Lose Ideen (Workshop)Unter dem Pflaster liegt der Dancefloor